Da du, o Herr, zur Erde kamst    

1) Da du, o Herr, zur Erde kamst
und huldreich unser Fleisch annahmst.
Umschlangen dich der Menschheit Bande.
Du lagst an einer Mutterbrust
und warst als Sohn Mariens Lust
hienieden in dem Pilgrimslande.
Du sorgtest selbst im Todesschmerz
noch liebend für der Mutter Herz.

2) Und Menschen, arm und schwach, wie wir,
sie waren blutsverwandt mit dir
und schonend hast du sie getragen.
Begriff auch lang ihr schwaches Licht
die Größe deiner Sendung nicht.
Du wolltest ihnen nicht entsagen
und hast sie durch des Geistes Macht
zum Glauben endlich doch gebracht.

3) Doch näher, als durch Blutesband
sind alle Herzen dir verwandt,
die hier nach deinem Willen handeln,
die deinem heil'gen Vorbild nach,
auch unter deines Kreuzes Schmach,
in deinen Wegen richtig wandeln.
Weil du als Brüder sie erkannt,
hast du sie Brüder auch genannt.

4) Ach, möcht' ich so dein Bruder sein
und so zu einem Fleisch und Bein
mit dir, mein Haupt, vereinigt werden!
Bezeug es mir im Sakrament,
dein Glied sei nicht von dir getrennt.
Sei eins mit dir auch schon auf Erden!
Dann bleib ich auch nach dieser Zeit
mit dir vereint in Ewigkeit.

Text:
Melodie: Unbekannt