1) Christus ist mein ander' Ich,
Herz und Tausend-Schöner.
Ruf ich Ihme inniglich:
Jesu, Nazarener, -
so hört Er solch' Flehen an,
tröstet mein Gemüte,
ist mir gnädig zugetan,
nach versprochner Güte.
2) Alles Eitle auf der Welt
mag mich nicht erfreuen:
aber Jesu Liebeszelt
gibt mir Lustgedeihen.
Darin ruhet meine Seel'
als in grünen Auen.
Lüstet sie nach Freuden-Öl,
ei, dort sieht man's tauen.
3) Niemand pfleget mein so wohl
als der Samariter,
Jesus, aller Güte voll
und ein treuer Hüter.
Leg ich mich in seinen Schoß
ist mein Leid zu Ende.
Alles Kreuz, - wär's noch so groß -
nimmt Er mir behände.
4) Außer Jesu, bleibt die Lust,
lauter Herzbetrüben.
Alles wird mir Schlamm und Wust,
nichts mag ich mehr lieben,
das nicht seine Absicht hat,
Gottes Lob zu schen.
Rühmt ich auch nicht dessen Gnad',
ach, so würd' Er fluchen.
5) Es stammt von der Eitelkeit
Freude, Ehr' und Glücke
in dem Laufe dieser Zeit.
Nur zwei Augenblicke
zwischen Tod und Leben sind:
und, wie bald verblühet
hier der Trost, durch rauen Wind,
eh' man sich's versiehet.
6) Sorge, Furcht, Angst, Not und Pein
stürmen auf die Sinnen,
ehe wir's uns bilden ein,
nagt der Tod schon innen.
Glück und Unglück ändern sich
eiligst und geschwinde.
Bald geht's fort, bald hinderlich,
gleich dem Schiff im Winde.
7) Zions Klage währet noch,
leider, jetzt auf Erden.
Jesu, lass mich von dem Joch
meiner Angstbeschwerden.
Blick dein Kind bald freundlich an,
und wehr' allem Leide.
Ruft auch einst vom höchsten Plan:
geh zur wahren Freude!