Brich aus, mein Herz, im Freudenton    

1) Brich aus, mein Herz, im Freudenton,
sing dem Erhabnen auf dem Thron,
dem Schöpfer und Erhalter!
Er sandte heißen Sonnenschein
und mischte kühlen Tau darein.
Lobsing ihm auf dem Psalter!
Hunger, Kummer,
banges Sehnen,
herbe Tränen,
bittres Darben
wendet er durch volle Garben.

2) Er sprach, da musste es geschehn,
dass sich herab aus Himmelhöhn
ergoss der Abendregen.
Er reckte aus die milde Hand,
dass sich dem Erdenschoß entwandt
der goldnen Halmen Segen.
Singet, bringet
Dankgebete
um die Wette!
Freudentränen
sollen Gott, den Geber, ehren!

3) Fürwahr, der höchste Gott ist gut,
der solche Treu und Liebe tut
an Sündern und Gerechten!
Wir haben nichts als Zorn verdient.
Er kommt und schafft, dass alles grünt.
O, dass wir's recht bedächten!
Lobet, preiset
seine Güte!
Mein Gemüte
soll dich loben,
Herr, für deiner Liebe Proben!

4) O schaff auch dir zu deinem Ruhm
das alte Brachfeld wieder um:
den Acker unsrer Seelen!
Streu deines Wortes Samen drein,
und sende Tau und Sonnenschein.
Lass nie den Regen fehlen!
Frieden, Freude,
Geist und Leben
kannst du geben. -
Frucht zu bringen,
lass uns deine Liebe dringen!

5) Hilf, dass wir einst auf jener Au,
getränkt vom ew'gen Frühlings-Tau,
zu deiner Ehre grünen!
Vom Geistesstrahle deines Lichts,
vom Glanze deines Angesichts
sei unser Herz beschienen!
Eile, heile,
allen Schaden
deiner Saaten!
Als die Deinen
bring uns einst in deine Scheunen!

Text:
Melodie: Wie schön leuchtet der Morgenstern