Bleibe, Herr, o sieh uns flehen    

1) Bleibe, Herr, o sieh' uns flehen,
finster bricht die Nacht herein.
Wolle nicht von hinnen gehen
jetzt in dieser schweren Pein!
Herr, wenn du auch uns verließest,
uns in unsrer Not verstießest,
ach, wie müsst' uns Armen sein!

2) Bleibe, bleibe, du die Sonne
in der tiefsten Dunkelheit.
Bleibe, Herr, du unsre Wonne
in der bängsten Traurigkeit.
Du, im Tod auch unser Leben,
unsre Stärke, wenn wir beben,
unser Heiland jederzeit!

3) Bleibe, bleibe, muss nun dringen
durch die Seel' ein scharfes Schwert.
Bleibe, muss im Staub sie ringen,
du, der alles Graun verklärt!
Lass uns nicht allein im Jammer,
bleib' in unsrer Trauerkammer,
unser Trost, allein bewährt!

4) Bleib', ach bleib! Du hast gelitten
tausendfältig selber ja.
Liebster Jesu, lass dich bitten,
geh' nicht weiter, bleibe da!
Alles, alles muss uns frommen,
mag das Allerschwerste kommen,
bist nur du, nur du uns nah!

Text:
Melodie: Unbekannt