1) Bleib, süßer Jesu, weil die Nacht
des Tages Licht verjagt,
damit des Satans List und Macht
|: Nicht meine Seele plagt. :|
2) Lass mit dem untergangnen Licht
die Gnade nicht vergehn,
und wenn des Geistes Kraft gebricht,
|: So hilf mir widerstehn. :|
3) Denk nicht des Tages Sündenschuld,
dadurch ich dich betrübt,
denk, wie du mich mit großer Huld
|: Am Kreuzesstamm geliebt. :|
4) Ach Vater, nimm dein armes Kind
in deinen Gnadenschoß,
und wenn die Angst mein Lager bindt,
|: So mach mich sorgenlos. :|
5) Wenn ich, wie tot, entschlafen bin,
so wach, und lass mich nicht.
Gib, dass mein müdes Herz und Sinn
|: Sich träumend zu dir richt'. :|
6) So ferne mir's wird nützlich sein,
so lass, o Herr, geschehn,
dass ich der Sonnen güldnen Schein
|: Mag freudig wieder sehn. :|
7) Soll aber, eh die Nacht verschwindt,
mein Leben untergehn,
so lass mich als ein Himmelskind
|: Vor deinem Throne stehn. :|