Berühmte Weisen, ach, ihr seid bei Gott    

1) Berühmte Weisen, ach, ihr seid
bei Gott hoch angeschrieben,
ihr lebet in der goldnen Zeit,
der Himmel muss euch lieben,
ihr seid vor Tausenden beglückt,
weil ihr ein solches Licht erblickt,
das Gott nicht jedem zeiget.

2) Ein Stern muss euch aus Morgenland
nach Jesu Wohnung führen,
ist hier nicht Gottes Wunderhand
recht sonderbar zu spüren?
Wie kann ein Glanz, ein heller Schein
von solcher starken Wirkung sein
und euch nach Zion leiten!

3) Am Himmel hat zwar manches Licht
uns Menschen leuchten müssen,
doch kann man, weil es oft geschicht,
daher nichts rechtes schließen.
Allein ihr seid fast halb entzückt,
habt ihr etwa ein Kind erblickt?
Dass ihr den Heiland suchet.

4) Gott hat sich zwar geoffenbart,
doch nicht an denen Sternen,
er hat kein Heil an uns gespart,
er kann sich nicht entfernen,
dem hat ein Traum, dem ein Gesicht,
dem Paulo ein groß' Wunderlicht,
den Himmelsweg gebahnet.

5) Ihr stellt mit Gott die Reise an,
ein Stern ist selbst Gefährte,
wer sich am Himmel halten kann,
verlacht die schnöde Erde.
Und ob ihr gleich den Glanz verliert,
so bleibt doch euer Herz gerührt,
ihr wollt den König grüßen.

6) So ist auch dieser Kummerstein
gar bald gehoben worden,
als ihr des dritten Himmels Schein,
das Haupt der Engelorden,
zu Bethlehem nach Wunsche schaut,
wie muss des Kindleins weiße Haut
euch nicht entzücket haben.

7) Hier fallet ihr aus Ehrfurcht hin,
das Kindlein anzubeten,
es lachet euer Herz und Sinn
im Glauben hin zu treten.
Wie wohl nehmt ihr die Pflicht in Acht,
und schenkt dem Kinde mit Bedacht
Gold, Weihrauch und auch Myrrhen.

8) Will euch Herodes Heuchelmund,
der Jesus-Feind, verführen,
so macht euch das der Höchste kund,
den lasst ihr euch regieren.
Ihr wählet einen andern Ort
und zieht mit tausend Segen fort,
in eure alte Grenzen.

9) Ich dichte, was ich dichten kann,
und kann doch nichts erdenken,
ich treffe nirgends etwas an,
mein Gott, dich zu beschenken.
Ach, nimm mein Herz und alles hin,
weil ich dir solches schuldig bin,
sonst kann ich dir nichts geben.

10) Nun dieses hochgeschätzte Gut
sollst du, mein Heiland, haben,
es kostet dir dein teures Blut,
ich will es nicht vergraben.
In deiner treuen Liebeshand
ist dieses eingelöste Pfand
am besten aufgehoben.

Text:
Melodie: Nun freut euch, lieben Christen gmein