1) Bereitet neu die Herzen,
der Tag des Heils ist da!
Wollt nicht die Zeit verscherzen,
bedenkt: Der Herr ist nah!
Der Heiland kommt in Frieden,
der euch das Heil bestellt.
Bringt Ruh' und Trost den Müden
in dieser armen Welt.
2) Er stammt nicht von der Erde, -
der Himmel ist sein Reich.
Doch ist Er an Gebärde
den Menschenbrüdern gleich.
Er kommt, der Ehrenkönig
vom Thron der Allgewalt.
Dem alles untertänig,
der dient in Knechtsgestalt.
3) Macht hoch die Türen alle,
die Tore machet weit.
Lobsingt mit Jubelschalle
dem Herrn der Herrlichkeit!
O, hört des Königs Worte:
'Mein Reich ist nah bei euch!
Dringt durch die Gnadenpforte
zu Mir ins Himmelsreich!'
4) Und, seid ihr Reichsgenossen,
die Gottes Gnade sehn,
so folget unverdrossen
ihm nach zu Zions-Höhn!
Durch Leiden und durch Lieben
geht euch der Herr voran.
Von seinem Geist getrieben,
tut ihr, wie Er getan.
5) Der Welt müsst ihr entsagen,
wenn Christ, der Herr, einzeucht.
sein Joch, das sollt ihr tragen,
macht Er euch sanft und leicht.
Das Kreuz ist eure Würde,
wenn ihr bei Jesu steht.
Das Kreuz ist eure Zierde,
wenn ihr mit Christo geht.
6) Hier tragt ihr Kreuz und Leiden,
wie euer Herr getan.
Dort krönt Er euch mit Freuden,
nimmt euch mit Ehren an.
Das Reich will Er euch geben,
das Ihm sein Vater gab.
Beim Herren sollt ihr leben,
trotz Hölle, Tod und Grab!
7) O, hört den Ruf der Liebe:
jetzt ist die Gnadenzeit!
kein Sünder mehr verschiebe
sein Heil auf Ewigkeit!
Schnell bricht der Tag der Rache,
der Tag des Zorn herein:
dann wird der bösen Sache
gelohnt mit Höllenpein!
8) Ach, sucht in Reu' und Tränen
des Richters Angesicht!
Lasst euch mit Gott versöhnen
und spart die Buße nicht!
Noch könnt ihr Gnade finden
in eurer großen Not.
Die Gnade tilgt die Sünden,
sie macht euch frei vom Tod.
9) Ach, Sünder, denkt an's Sterben!
O, scheuet das Gericht!
Wollt ihr den Himmel erben,
erwägt, was Jesus spricht:
ihr müsst, vom Geist geboren,
zum Himmelreich eingehn!
Nur d i e sind auserkoren,
die im Gericht bestehn!
10) O, lasst euch alle retten,
was widerstrebt ihr noch?
Zerreißt der Sünden Ketten,
zerbrecht der Knechtschaft Joch!
Nur Einer kann erlösen
von Fluch und Todesbann:
der alle Welt vom Bösen
am Kreuz mit Blut gewann.
11) Der Heiland ruft in Gnaden:
zu Mir kommt allesamt!
Mühselig und beladen,
preist ihr mein Hirten-Amt!
O, ruht in meinen Armen!
O, ruht an meiner Brust!
Da tröstet euch Erbarmen
mit Wonn' und Himmelslust!
12) O, freuet euch, ihr Frommen,
euch ist der Heiland nah!
Im Frieden will Er kommen,
in Liebe bleibt Er da!
Den Armen schenkt Er Güter,
Gefangne macht Er frei,
ein treuer Hirt und Hüter,
steht Er den Schwachen bei.
13) Verirrte bringt Er wieder,
verlorne nimmt Er an.
Blickt liebreich auf sie nieder,
vergisst, was sie getan!
Und wird Er einst erscheinen
mit seiner Engel-Schar.
Dann stellt Er all' die Seinen
verklärt dem Vater dar.