Bereitet die Wege dem Herrn    

1) Bereitet die Wege
dem Herrn, der sich naht,
die unebnen Stege
macht schlicht und gerad.
Steht auf nun und sehet:
die Nacht jäh verbleicht.
Die Täler erhöhet,
die Berge vergleicht.

2) Er wird nun bald kommen,
gewaltig und licht,
zu dem alle Frommen
gereckt ihr Gesicht.
Vernehmlich herdringet
ein Rufen ans Ohr:
'Tut Buße und ringet!
Der Herr steht vorm Tor!'

3) Die Riegel zerbrechet,
weit öffnet die Tür,
kommt eilend und sprechet:
'Tritt, Heiland, herfür!
Wir hungern und dürsten
nach dir hier und dort,
den Feind und den Fürsten
schlägt einzig dein Wort.

4) Wir können nicht raten -
verlorener Hauf', -
denn unsere Taten
stehn wider uns auf.
Drum komm und erscheine,
tritt eilends hervor,
schließ auf der Gemeine
das himmlische Tor.

5) Wir wollen die Wege
bereiten, Herr Christ,
die unebnen Stege,
und was da noch ist
verrammt und verriegelt
sei dir aufgetan.
Komm, Morgen, beflügelt!
Du Tag, brich bald an!'

Text:
Melodie: Unbekannt