1) Bereite dich, o Seele,
dein König kommt zu dir.
Verlass die Welt und wähle
dir nun sein Reich dafür.
Wirf hin den Tand der Zeiten,
flieh Sinnlichkeit und Wahn. -
das Glück der Ewigkeiten
biet' Er dir huldreich an.
2) Der Herrscher aller Thronen,
(Schau, was für Ehr' ist dein!)
hat Lust, bei dir zu wohnen,
hat Lust, dein Freund zu sein.
Zwar ist die Welt sein eigen,
doch - fern vom Glanz der Welt -
will Er, mein Geist, dir zeigen,
dass ihm kein Stolz gefällt.
3) Er kommt, der Freund der Sünder,
von Menschenhuld beseelt,
und sieht des Todes Kinder,
welch Ungemach sie quält.
Er sieht die Nacht der Schatten,
die auf der Seele lag,
seit wir gesündigt hatten,
und macht es um uns Tag.
4) O tröstliches Erscheinen!
O Zukunft voller Glück!
Was säumst du, Volk der Seinen
noch einen Augenblick?
Geh, Sünder, Ihm entgegen
und klag Ihm deinen Schmerz.
Sein Mitleid wird sich regen,
verehr' Ihm nur das Herz.
5) Frohlocket laut, ihr Armen!
Der König kommt zu euch.
Sein Blick verheißt Erbarmen
und seine Hand macht reich.
Ihr glaubt, und nicht vergebens,
an des Erlösers Wort:
'Die Güter jenes Lebens
sind euer Erbteil dort.'
6) Sucht Trost bei Ihm, Betrübte.
Was seufzt ihr in der Not?
Sagt: Wenn Er euch nicht liebte,
ging Er wohl in den Tod?
Dass Er euch hier lässt leiden,
ist Prüfung, und nicht Hass.
Dafür lohnt Er mit Freuden
euch einst ohn' Unterlass.
7) Wählt diesen Arzt, ihr Kranken!
Der neues Leben schafft,
und richtet die Gedanken
allein auf seine Kraft.
Wenn an des Todes Pforten
schon eure Seele schwebt,
so stärkt mit seinen Worten
zum Himmel euch und lebt.
8) Er wird einst wiederkommen
mit Pracht und Herrlichkeit.
Des tröstet euch, ihr Frommen!
Und haltet euch bereit.
Er kommt, euch zu erlösen, -
die Tage nahn sich schon.
Doch weh euch, weh euch Bösen!
Mit Ihm kommt auch sein Lohn.