1) Bei den späten Abendzeiten
suchet alles seine Ruh,
lass mich nicht mit Lasterfreuden,
liebster, heinte decke zu.
Soll der Schlaf gesegnet sein,
lass, mein Schatz, mich nicht allein,
nimm vorlieb in meinem Bette,
mich von allem Unfall rette.
2) Drücke mich mit deinen Armen
an die heiße Liebesbrust,
dann wird deine Stell' erwarmen,
wo du heinte liegen musst.
Ist der Raum gleich noch so klein,
gleichwohl ist er dein und rein,
schau, in meine Herzenswiegen
sollst du jetzt und immer liegen.
3) Von dem liebsten Schlafgesellen
drängt mich niemand anders ab,
könnt sich's noch so freundlich stellen,
bin ich treu bis in das Grab,
dem, der mich zu einer Braut
hat erkauft und ihm vertraut,
er allein kann mich versorgen
mit dem rechten guten Morgen.
4) Sollt ich dem nicht kühnlich trauen,
der mir Lieb' und Schutz verspricht?
Ich kann ohne einzigs Graunen
nun entraten alles Lichts.
Gebe darauf gute Nacht,
weil mein Liebster bei mir wacht.
Ach, mein Jesus ist es eben,
dem ich traue Leib und Leben.