1) Barmherziger und weiser Gott,
allmächtiger Herr Zebaoth,
der du uns hast geheißen,
dass wir in allen Nöten hier
dich anzurufen mit Begier
uns sollen stets befleißen
und dann
auch wann
du erhöret
und gewehret
unser Flehen,
sollen wir dein Lob erhören.
2) Nun führen wir uns zu Gemüt
dein überhäufte Gnad' und Güt',
die du zu uns geneiget,
dass du die schwere Kriegeslast
von uns hinweg genommen hast
und Fried' und Ruh' erzeiget.
Schlagen,
plagen,
wüten, Schnauben,
plündern, Rauben
sich nun endet,
weil uns Gott den Frieden sendet.
3) Dies ist ein Lieb- und Gnadenwerk,
dass man dein Vaterherze merk,
hiedurch gar fein erwiesen.
Dafür denn nun und nimmermehr
von uns, Herr, deines Namens Ehr'
kann werden g'nug gepriesen.
Dennoch
soll hoch
hier besungen
und beklungen
dein Preis werden,
weil wir leben auf der Erden.
4) Wie groß ist deine Güt', o Gott,
dass du die harte Kriegesnot
so liebreich hast geendet,
hast unser Bande abgetan,
das Joch, das uns der Krieg legt an,
von unserm Hals gewendet.
Stetig,
gnädig
und geduldig
dem, der schuldig
vieler Sünden,
lässest dich willig finden.
5) Wie tief ist deine Weisheit, Herr,
die man ergründen nimmermehr
noch irgends kann ermessen!
Sie hat das Mittel ausgedacht,
wie Deutschland würd' in Ruh' gebracht,
des Krieges zu vergessen.
Dies soll
man wohl
Überlegen,
recht erwägen
und so singen:
dies tut Gott bei diesen Dingen.
6) Wie stark, o Gott, ist deine Kraft,
die, was ihr nur beliebet, schafft
im Himmel und auf Erden.
Sie steu'rt dem Krieg in aller Welt,
wenn's ihr beliebet und gefällt
muss er zu nichte werden.
Denn ihr
ist hier
nicht unmöglich,
sie ist tüglich,
uns zu schenken
mehr, als wir je können denken.
7) O gütiger, o weiser Gott,
o starker Herre Zebaoth,
wie soll man sich bequemen,
für dieses Werk zu danken dir!
Ich will mit herzlicher Begier
den Kelch des Heiles nehmen,
will dich
willig
hoch erhöhen,
fröhlich gehen,
dich zu preisen,
will dir Lob und Dank erweisen.
8) Will zahlen, was ich dir gelobt
da, als der Krieg so grausam tobt, -
will dir Lobopfer bringen,
des Dankes-Pfand, will deinen Preis,
so gut ich immer kann und weiß,
mit Freuden lassen klingen,
singen,
springen,
dir zu Ehren
lassen hören
lobe Lieder,
weil der Fried' ist kommen wieder.
9) Kommt her, lasst uns den Friedens-Gott,
der unser Heil in Krieges-Not,
mit Jauchzen und Lobsingen,
kommt, lasst uns beugen Knie und Sinn,
uns neigen vor dem Herren hin,
lasst seinen Ruhm erklingen.
Sehet,
gehet
ihm entgegen,
aller Wegen,
singet alle,
dass sein Name weit erschalle.
10) Er ist der Herr, der uns gemacht
und der uns mehr als wohl bedacht,
dass keiner Mangel leide.
Wir sind die Schafe, die er liebt,
auf die er treulich Achtung gibt,
führt uns auf grüne Weide.
Singet,
klinget,
neue Lieder
hin und wieder
lasset hören
unserm Friedefürst zu Ehren.
11) Bringt her dem Herren insgemein,
ihr Christenvolk, bringt überein,
draus ihm könn' Ehr' entstehen.
Bringt her, ihr Deutschen, bringt mit mir
Geschenke, unsers Gottes Zier
mit danke zu erhöhen.
Hallet
schallet
mit Trompeten
und mit Flöten,
rührt die Saiten,
lobet Gott zu allen Zeiten.
12) O Vater der Barmherzigkeit,
des Lieb' und Güt' ist vor der Zeit,
lass dir dies Lob gefallen,
dass wir, wie schlecht es auch mag sein,
jedoch ohn' falschen Heuchelschein
als schwache Kinder lallen.
Denn wir
sind hier
unvermöglich
und untüglich
recht zu denken,
was für Dank dir sei zu schenken.
13) Herr, sieh uns ferner gnädig an,
wie du bishero hast getan
in unserm ganzen Leben.
Was uns geschenket deine Hand,
als Seele, Leib, Gut, Ehr' und Stand,
sei wieder dir ergeben.
Güter,
Hüter,
deine Güte
schütze, hüte
uns zusammen,
dass wir danken deinem Namen.
14) Du Friedefürst, Herr Jesu Christ,
der du des Friedens Stifter bist,
leit aller Herren Herzen,
dass sie dem teuren Friedensschatz
zu geben Denken steten Platz,
ihn fort nicht mehr verscherzen.
Schlage,
plage,
die den Frieden
hier hienieden,
Unruh lieben,
lass sie sein von dir getrieben.
tüglich = tauglich