1) Barmherzig ist der Herr,
sein gnädiges Gemüte
hat Langmut, trägt Geduld
und ist von großer Güte.
Er schilt und hadert nicht
mit uns nicht immerhin.
Zürnt, aber hält den Zorn
nicht ewig in dem Sinn.
2) Er handelt nicht mit uns
nach Sünden, nein, nach Gnaden.
Vergilt uns Armen nicht
nach unsern Missetaten.
Er rechnet nicht mit uns,
wie groß die Sünde sei,
er rechnet uns vielmehr
des Heilands Frommheit bei.
3) So hoch den Himmel wir
von unsrer Erden sehen,
so hoch lässt er ob uns
auch seine Gnade gehen.
So fern vom Abendlicht
der Morgenröte Schein,
so fern lässt er von uns
die Übertretung sein.
4) Wie sich ein Vater pflegt
der Kinder zu erbarmen,
so gern erbarmt der Herr
sich der erschrocknen Armen.
Wenn man ihn herzlich fürcht't,
so währt von Zeit zu Zeit
die Gnade unsern Herrn
und bis in Ewigkeit.
5) Er schenkt Gerechtigkeit
bis auf die Kindes-Kinder.
So fürchtet denn, so ehrt,
so liebet ihn, ihr Sünder!
Dankt ihm für seine Treu,
seid ihm zum Lob gerüst't,
weil ihr noch Kinder heißt,
und er noch Vater ist.
6) Mir soll Barmherzigkeit
und alles Gute werden.
Sie folgen von dem Herrn
mir lebenslang auf Erden.
Ich bleibe in dem Haus
des Herrn Herrn immerdar,
und so bleibt über mir
des Herrn Verheißung wahr.