1) Bald schlummern wir, die Sorgen
sind mit dem Tag entflohn.
Zur Arbeit weckt der Morgen:
Ruh' ist der Arbeit Lohn.
Willkommen jedem Müden!
Wie bist du, Nacht, so schön!
Bald schlummern wir in Frieden,
um froher aufzustehn.
2) Wohl manchem machten Leiden
die Tage trüb' und schwül,
nur wenig sah er Freuden,
und, ach, der Kummers viel!
Nun schlummert er in Frieden,
der Unschuld ihm verhieß,
wie ist die Ruh' dem Müden
nach Tages Last so süß!
3) Wohl uns, wenn Gottes Sonne
uns besser heut verließ!
Bei dem Gefühl der Wonne
ist Ruhe doppelt süß.
Und winkt der Tod dem Müden,
zur bessern Welt zu gehn,
so schlummern wir in Frieden,
um froher aufzustehn.
4) Wohl dem, der tätig lebte,
für sein' und Andrer Glück,
für jedes Gute strebte! -
nun sieht er froh zurück.
Wohl ihm, er ruht in Frieden,
das Wohltun ihm verhieß!
Wie ist die Ruh' dem Müden
nach Tages Arbeit süß!