Auf Zion, dein Verlangen    

1) Auf Zion, dein Verlangen,
dein Gnadenkönig kommt zu dir,
ihn würdig zu empfangen,
tritt in dem besten Schmuck herfür.
Ein Herz, das Demut zieret
in glaubensvoller Brust,
das Lieb' und Sehnsucht rühret,
ist seiner Augen Lust.
Komm nur, obgleich beladen
mit Schwachheit, Müh und Last,
der König heilt den Schaden,
erquickt mit Ruh und Rast.

2) Lass sich die Kraft der Seelen,
gleich der lastbaren Eselin,
im Zeitlichen nicht quälen,
um schnöde Güter und Gewinn.
Das unberittne Füllen,
das sich nicht zwingen kann,
nehm von des Herren Willen
den Sanftmutszügel an.
So wirst du dir entrissen,
und schnöder Dienste frei,
bei sanftem Joche wissen,
was wahre Freiheit sei.

3) Wie werden denn die Palmen
dir deinen Weg mit Sieg bestreun!
Wie wird dein Mund voll Psalmen,
voll Ruhm und Hosianna sein!
Wenn durch des Königs stärke,
dem du vermählet bist,
und seine Gnadenwerke,
die Welt bezwungen ist.
Dann wird er dir, zum Zeichen,
du seist nach seinem Sinn,
den Gnadenzepter reichen,
als seiner Königin.

Text:
Melodie: Nun lob, mein Seel, den Herren