Auf, Töchter Zion, schauet hier    

1) Auf, Töchter Zion, schauet hier
den König in der Krone,
die aufgesetzt mit schöner Zier
die Mutter ihrem Sohne
am Tage seiner Fröhlichkeit,
da sich derselbe hoch erfreut
bei seinen Hochzeits-Ehren.

2) Der König, welcher so geschmückt
tritt her aus seiner Kammer,
ist Gottes Sohn. Wir sind verquickt
durch ihn in unsrem Jammer.
Die Kron' ist unser Fleisch und Blut,
wie weh es auch dem Satan tut,
darein Er sich verkleidet.

3) In dieser Krone prangt der Held,
der wahre Gott der Ehren,
dem aus Erbarmung nun gefällt
dem Elend abzuwehren.
Persönlich Er vereinigt sich
mit menschlicher Natur, für mich
und alle Welt zu büßen.

4) Weil Gott denn Mensch und unser ist,
doch ohne Sünden-Tadel,
so bin auch ich dadurch, Herr Christ,
gesetzt in hohen Adel:
der König selbst hat Ihm vertraut
mein' arme Seel', als liebe Braut
in Gnaden anzunehmen.

5) Er beut ihr himmlisch' Erb und Gut
verspricht sich aller Treue,
bezeichnet's hoch mit seinem Blut,
wie dass Ihn nichts gereue.
Er schenket ihr des Geistes Pfand,
befestiget der Liebe Band,
bis Er sie heim wird holen.

6) Soll nun der König Lust an dir
und deiner Seele haben,
ach, so vergiss der Welt allhier,
meid ihre falschen Gaben.
Vor Untreu hüte dich mit Fleiß,
dass du erfüllest sein Geheiß
und liebe Braut verbleibest.

7) Denn weil selbst Gottes lieber Sohn
so nahe zu dir kommen,
dein Fleisch erhöht zu seinem Thron
und dich zur Braut genommen,
so nahe wieder dich zu Ihm,
im Glauben Ihn lob', ehr' und rühm'
für seine Lieb' und Treue.

Text:
Melodie: Allein Gott in der Höh sei Ehr