1) Auf, Tochter, auf, was säumest du?
Dein König kommt heran.
Er ist's, der deinem Herzen Ruh'
|: Alleine schaffen kann. :|
2) Weg mit dem Herzen von der Welt,
von diesem Totengrab:
wenn dir der König wohlgefällt,
|: So sag ihr redlich ab. :|
3) Du findst, was überherrlich ist,
an seiner Majestät,
die weder Erd' noch Himmel misst,
|: Die über alles geht. :|
4) Er ist der Glanz der Herrlichkeit,
des Vaters ein'ger Sohn,
den er zum Mittler dir geweiht
|: Zum süßen Gnadenthron. :|
5) An ihm ist wahrlich alles groß,
Person, Amt, Stand und Reich.
Wer ihn ergreift, hat's beste Los
|: Und alles mit zugleich. :|
6) Er gibt dir Reichtum, Lust und Ehr',
ein unvergänglich' Gut.
Ein unergründlich' Gnadenmeer
|: Quillt dir aus seinem Blut. :|
7) Dein König labt mit Gottes Huld,
den er versöhnet hat,
vergib dir alle Sündenschuld.
|: Wie süß ist diese Gnad'. :|
8) Er schmückt dich mit Gerechtigkeit,
die er dir selber ist.
Dein Herz erfähret Fried' und Freud',
|: So bald du ihn genießt. :|
9) Er teilt die Kraft und Stärke mit
durch seinen guten Geist.
Er ist die Quell, die Schritt für Schritt
|: Durch Mara mit dir reißt. :|
10) Sein starker Arm beschützet dich,
zerbricht der Feinde Mut,
sein Auge wachet mütterlich.
|: Du bist in seiner Hut. :|
11) Dein König bricht dir selbst die Bahn,
er bringt dich weiter fort
bis in's geliebte Kanaan,
|: An den gewünschten Ort. :|
12) Nun Tochter, auf, ermuntre dich,
lass deinen König ein!
Sprich: König, komm, da hast du mich,
|: Du sollst mein Alles sein. :|
13) BeHerrsche mir mein Leib und Seel',
brauch alles, was ich hab,
es ist ja so, Immanuel,
|: Nur alles deine Gab'. :|
14) Zerstöre was noch in mir ist
von Welt- und Fleischessinn:
weil du ja Herr des Hauses bist
|: Und ich nun Deine bin. :|
15) Ja, bringe selbst dein Werk zustand,
wie dir's gefällig ist,
bis dass dein Werk des Meisters Hand
|: Dort ewig lobend küsst. :|