1) Auf, Seele, lass das Eitle stehn
und schmück dich, wie du kannst, so schön,
der Bräutgam kommt gegangen.
der Bräutgam, der dich herzlich liebt,
und gar für dich sein Leben gibt,
ach, eil ihn zu empfangen!
Laufe, kaufe,
Spezereien,
zu bestreuen
alle Straßen,
wo er sich will sehen lassen.
2) Eröffne deines Herzens Tür,
denn sieh, er stehet schon dafür
und ruft mit süßen Worten:
mach auf, o Zion, liebste Braut,
mit der ich ewig mich vertraut,
mit deine Herzens-Pforten.
Nimm mich, willig,
auf zum Gaste,
dass ich raste
in der Hütten,
meiner liebsten Sulamiten.
3) Wie stehst du, Seele, dennoch still?
Hörst du nicht, was der Heiland will?
O, sei doch nicht so träge.
Geh, räuchre deines Herzens Haus,
mit Myrrhen wahrer Buße aus,
räum alles aus dem Wege.
Keine Steine
schwerer Sünden,
lass ihn finden,
seine Freude
ist ein Herz voll Angst und Leide.
4) Herr Jesu, Gotts- und Menschensohn,
nun sieh, es steht mein Herze schon
für dich ganz aufgeräumet.
Ach ziehe, schönstes Jesulein,
mit deinem Segen bei mir ein,
ach, komm doch ungesäumet!
Schicke Blicke
meinem Herzen,
das in Schmerzen
und in Tränen,
oft sich pflegt nach dir zu sehnen.
5) Ja, ja nun fühl ich schon in mir,
dass Jesu, meine schönste Zier,
ist in mein Herze kommen.
Es hat das schönste Jesulein,
mich ganz durch seine Äugelein
in Liebe eingenommen.
Eia, eia,
jubiliere,
triumphiere,
weil mein Leben,
Jesus, sich mir hat ergeben.
6) Nun lass ich dich, mein wertes Licht,
mein teurer Jesus, nimmer nicht, -
nichts soll mich von dir scheiden.
Nun ist mir schon nichts mehr bewusst,
als Jesus, - d e r ist meine Lust,
im Kreuz und auch in Freuden.
Jesu, Jesu,
lass mich sterben
und ererben
bald das Glücke,
dass ich ewig dich anblicke.