1) Auf, Seele, auf und preis den Herrn,
wer preist, was Herrlich ist, nicht gern?
O, welch ein Glanz, der Gott verklärt!
Wer ist, wie er, des Lobes wert?
2) Lobt ihn, sein ganzer Nam' ist Ruhm,
Unendlichkeit sein Eigentum.
Dies grenzenlose Meer von Licht.
Durchschauet selbst der Engel nicht.
3) Ja, eure Lust sei, ihn erhöhn.
Solch Lob ist heilsam, lieblich, schön.
Schärft den Verstand, erhebt das Herz
und stillt im Leid den herbsten Schmerz.
4) Wie wird der Geist dadurch entzückt,
hinauf gen Himmel hingerückt.
Mit seinem hocherhabnen Freund,
mit Gott, stets inniger vereint!
5) Welch ein so Herrlicher Beruf,
zu dem Gott selbst die Engel schuf!
Welch eine teure, süße Pflicht,
sie die so reichen Lohn verspricht!
6) Wie billig, dass ich ihn besingt,
von dem ihr euer Herz empfingt,
das sich zu Gott in Inbrunst nahn
und seine Liebe fühlen kann.
7) Auch durch den Mund, so oft er spricht,
ruft Gott euch zu: Vergiss mein nicht!
Die Sprache dankst du ihm allein,
und wolltest nicht voll Rühmens sein?
8) Was gebet ihr nun ihm dafür?
Ist nicht ein Herz voll Dankbegier,
das ganz in seiner Liebe brennt,
das Einz'ge, was ihr geben könnt?
9) Auf, Brüder, preist mit mir den Herrn!
Wer preist nicht milde Geber gern?
Gedenkt, wie viel er uns gewährt!
Wer ist, wie er, des Dankes wert?
10) Du, meine Seele, preise ihn,
gib ihm dich ganz zu eigen hin.
Ein jeder Pulsschlag sei ein Dank,
und jeder Atem Lobgesang.