Auf den Auen jener Freuden sollst du weiden    

1) Auf den Auen jener Freuden
sollst du weiden!
Seele, schwinge dich empor!
Als ein Adler fliegt behände,
Jesu Hände
Öffnen schon das Perlentor

2) Lasst mich gehen, lasst mich laufen
zu dem Haufen
derer, die des Lammes Thron,
nebst dem Chor der Seraphinen
schon bedienen
mit dem reinsten Jubelton.

3) Löse, erstgeborner Bruder,
doch die Ruder
meines Schiffleins, lass mich ein
in den sichern Friedenshafen,
zu den Schafen,
die der Furcht entrücket sein!

4) Nichts soll mir am Herzen kleben,
süßes Leben!
Das die Erde in sich hält!
Sollt' ich noch in diesen Wüsten
länger nisten?
Nein, ich eil' in's Himmelszelt.

5) Herzens-Heiland, schenke Glauben
deiner Tauben,
glauben, der durch alles dringt!
Nach dir girret meine Seele
in der Höhle,
bis sie sich von hinnen schwingt.

6) O, wie bald kannst du es machen,
dass mit Lachen
unser Mund erfüllet sei!
Du kannst durch die Todestüren
träumend führen
und machst uns auf einmal frei.

7) Du hast Sünd' und Straf' getragen,
Furcht und Zagen
muss nun ferne von mir gehn.
Tod, dein Stachel ist gebrochen,
meine Knochen
werden fröhlich auferstehn.

8) Herzens-Lamm, ich will dich loben,
hier und droben
in der zartsten Liebsbegier.
Du hast mir zum ew'gen Leben
dich gegeben.
Hole mich, mein Lamm, zu dir!

Text:
Melodie: Hüter, wird die Nacht der Sünden