Auf, auf, mein Geist erhebe dich zum Himmel    

1) Auf! auf! mein Geist! erhebe dich zum Himmel,
weich von dem unbeständigen Getümmel,
dadurch die Welt ihr blindes Volk betrübt:
Ich habe nun vom Himmelsmanna gegessen,
bin an des guten Hirten Tisch gesessen.
Der alte Feind zu meinen Füßen liegt.

2) Was frag' ich nun nach Ehre, Lust und Schätzen?
Ein Lebensstrom der kann mich gnug ergätzen,
der Durst ist hin, wie bin ich so erquickt!
Nun wird die Seel' in Wollust fetter werden,
den Vorschmack hab ich schon auf dieser Erden,
doch mache mich, o Jesu, mehr geschickt!

3) Gebeut als Herr dem teur erkauften Kinde;
gib, dass ich Kraft in dir als König finde;
sei mein Prophet, so werd ich Gott gelehrt;
Bist du mein Haupt, dann hab ich dich zum Führer;
bist du mein Mann, so bist du mein Regierer;
als Hoherpriester ist dein Opfer wehrt.

4) Was will ich mehr als diesen Himmels-Fürsten?
Ich werd hinfort in Ewigkeit nicht dürsten,
weil mich der tränkt, der selbst das Leben ist.
Kein Hunger wird forthin die Seele pressen,
dann mir ein Teil vom Manna zugemessen,
das du allein, o süßer Jesu, bist.

5) Ich lebe nun, und will mich Gott ergeben,
doch nicht ich, sondern Christus ist mein Leben.
So lebe dann in mir, o Gottes Sohn;
Ich bin gewiss, dass droben und auf Erden
Barmherzigkeit und Güte folgen werden,
as ein durchs Blut des Lamms erworb’ner Lohn.

Text: (1680)
Melodie: Unbekannt