Auf, auf mein ganz Gemüte    

1) Auf, auf mein ganz Gemüte
und preise Gottes Güte,
die je und ewig währt,
die alles hat zu geben,
was man im ganzen Leben
zum Segen wünschet und begehrt.

2) Gott hat sie lassen walten
und mich dadurch erhalten
von Mutterleibe an.
Ich spüre sie noch täglich,
dass also mir unsäglich
viel Gutes wird durch sie getan.

3) Gott macht sie alle Morgen
durch väterlich Versorgen
an Leib und Seele neu.
Er lässet sie desgleichen
bei Nacht nicht von mir weichen,
dass sie mein Schild und Sonne sei.

4) Sie fördert meine Werke,
dass ich mit Freuden merke,
wie Gott mir freundlich ist:
kein Kummer darf mich stechen,
noch mein Vergnügen brechen,
weil sie mich in die Arme schließt.

5) Wenn durch betrübte Tage
manch Kreuz und manche Plage
mir an die Seite tritt,
so ist auch sie zugegen
und bringt mir Trost und Segen
aus meines Gottes Liebe mit.

6) Ja, wenn die Not am größten,
so folgt, dass man am besten
die Güte Gottes spürt.
Zuletzt muss doch erscheinen,
dass Gottes Hand die Seinen
zwar wunderlich, doch selig führt.

7) Drum preise mein Gemüte
die wunderbare Güte,
die dir von Gott geschieht:
im Leben und im Sterben
lässt sie dich nicht verderben,
denn Gott verlässt die Seinen nicht.

Text:
Melodie: Nun ruhen alle Wälder