1) Auf, auf, den Weg dem Herren bahne!
Auf, Seele, halte dich im Geist gefasst!
Dein König kommt, zu dessen Fahne
du ja so feierlich geschworen hast.
Er kommt zu dir, zu dir, er kommt dir heut'!
Sein Kommen strömt mit lauter Seligkeit.
2) Er ist der König aller Ehren,
der Herr, die allerhöchste Majestät.
Er wird von allen sel'gen Chören
mit aller Macht in Ewigkeit erhöht.
Sieh, dieser große König - glaube mir -
lässt sich heut' gnadenvoll herab zu dir.
3) Durch seiner Allmachtshände Stärke
ist alle Kreatur hervorgebracht.
Ja, was das größte seiner Werke,
der Sünder Rein'gung ist durch ihn gemacht.
Er selbst, der König, stirbt, sein eigen' Blut
macht seiner Feinde böse Sache gut.
4) Auch du hast Leib und Seel' genommen
aus deines Königs milden Schöpfers Hand.
Das Gute muss mit Haufen kommen,
was er dir einmal gnädig zuerkannt.
Sieh, wie die Güte und Barmherzigkeit
dich bis hierher und fernerhin begleit't.
5) Dein König ist für dich gestorben.
So unaussprechlich hat er dich geliebt!
Das ganze Heil ist dir erworben,
das er umsonst aus freier Gnade gibt.
Er hat dich ihm zum Eigentum erkauft,
du bist auf ihn, in seinen Tod getauft.
6) Sein treues Herz blieb dir gewogen,
auch da du wanktest, wich es dennoch nicht.
Die Liebe hat dich stets gezogen,
bis sie an dir ihr Gnadenwerk verricht'.
Sie eiferte, sie wandte alles dran
bis sie das Herz dir wieder abgewann.
7) Nun, teu'r erkaufte Seele, lebe,
und labe dich an deines Kön'ges Gunst.
Was in und an dir ist, erhebe
die Macht der unerhörten Liebesbrunst,
nach der er dich aus allem Jammer liebt,
und dir sich selbst zu'n süßen alles gibt.
8) Umfasse eilend deinen König,
lass ihn dem Glauben recht willkommen sein.
Bleib ihm von Herzen untertänig
und sprich: Du, du ist mein und ich bin dein!
Du bist mein Schatz, mein Teil, mein ew'ger Glanz!
Mein Lebenslicht, komm, und erfüll mich ganz!
9) Du bist mein Paradies der Freuden,
wie hier im Glauben, so auch dort im Schaun.
An dir will ich mich ewig weiden,
und dir auf's neuen völlig mich vertraun.
O, lass mich nur, mein Freund, herzinniglich,
im Glauben bis in Tod umarme dich!
10) In dir ist meine Seel' genesen,
sie wird durch deine Kraft allein belebt.
Wo du nicht bist, ist totes Wesen,
dabei der arme Geist beständig bebt.
Wohl mir! dass du von dieser schweren Last,
mein König, mich durchs Blut erlöset hast.
11) Wie kann ich dich genug erheben?
Mein König, holder Seelenbräutigam.
Dein Tod bringt mir ein ewig' Leben,
du zahlst, mein auserkornes Gotteslamm,
für meine Seele, der du dich vermählt,
dein eigen' Blut zum teuren Lösegeld.
12) Ich soll, als Braut, nun ewig leben,
mit dir, o du wahrhafter Gottessohn.
Ich soll in ew'ger Freude schweben,
mit dir zugleich auf deinem eignen Thron.
O, welch ein Abgrund aller Seligkeit
ist mir durch dich, mein König, zubereit'!