An Gott will ich gedenken    

1) An Gott will ich gedenken,
denn er gedenkt an mich.
Wenn mich die Sorgen kränken,
so hebt mein Herze sich
zu meinem Gott empor.
Bald weichen alle Schmerzen,
denn er stellt meinem Herzen
nichts als Vergnügen vor.

2) Denk ich an seine Liebe,
wie werd ich doch entzückt,
dass wenn es noch so trübe,
mir gleich die Sonnen blickt.
Da kommt mir immer ein:
er hat sich hoch vermessen,
er will mich nicht vergessen.
Wie könnt ich traurig sein?

3) Denk ich an seine Güte,
die alle Morgen neu,
so freut sich mein Gemüte
bei solcher Vatertreu.
Die Last werf ich auf ihn,
so wird die Arbeit süße,
wenn ich den Schweiß vergieße,
denn Gott ist mein Gewinn.

4) Denk ich an sein Erbarmen:
er schenket mir sein Kind,
o Gnade für mich Armen!
Heißt das nicht treu gesinnt?
Gott ist in Christo mein.
Gott müsste Jesum hassen,
wenn er mich wollte lassen,
das kann unmöglich sein.

5) Drum will ich an Gott denken,
die Welt mag immerhin
den Sinn aufs Eitle lenken,
hier ist ein andrer Sinn.
Ich trage Gott allein
im Herzen und im Munde,
so kann mir keine Stunde
allhier zu lange sein.

6) An Gott will ich gedenken,
so lang ich denken kann.
Wird man ins Grab mich senken,
so geh ich zwar die Bahn,
da mein die Welt vergisst,
doch glaub ich dieses feste,
Gott denket mein aufs beste,
wo sein Gedächtnis ist.

Text:
Melodie: Von Gott will ich nicht lassen