An dein Bluten und Erbleichen    

1) An dein Bluten und Erbleichen,
an dein Opfer ohnegleichen,
an dein priesterliches Flehen
mahnet mich des Geistes Wehen.
Und so wünsch ich, ewge Güte,
für mein Leben eine Blüte,
einen Ruhm an meinem Grabe,
dass ich dich geliebet habe.

2) Hoherpriester ohne Tadel!
Lebensfürst von großem Adel!
Licht und Herrlichkeit entfalten,
segnen heißt dein hohes Walten.
Segnend trittst du mir entgegen;
und so wünsch ich einen Segen,
einen Ruhm an meinem Grabe,
dass ich dich geliebet habe.

3) Was ist Reichtum, Lust und Ehre,
was ein Überfluss wie Meere,
wenn du, Herr, mich nicht erkennest,
nicht als Eigentum mich nennest?
Selig ist der, dem die Kunde
tief ertönt im Herzensgrunde:
Christus, meine Lebenssonne,
denket mein im Haus der Wonne.

4) Du nur giltst im Heiligtume,
und zu deiner Wunden Ruhme,
weil du für die Sünder littest,
gibt der Vater, was du bittest.
Wenn schon Zornesflammen lodern,
darfst du noch Erbarmung fordern,
Hilfe, wo die Engel trauern,
Leben in des Todes Schauen.

5) Lieben will ich, flehn und loben,
bis der Vorhang weggeschoben;
dann zu dir, du Ewigreiner!
Jesus Christus, denke meiner!
Eines schenke mir hinieden:
deinen Geist und deinen Frieden
und den Ruhm an meinem Grabe,
dass ich dich geliebet habe.

Text:
Melodie: Schmücke dich, o liebe Seele

Das Lied "An dein Bluten und Erbleichen" ist in 2 Liederbüchern enthalten:

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