1) Am heilgen Sabbat unterlass
die Werke deiner Hände
und lege von dir Neid und Hass,
alsdann zu Gott dich wende
und hilf den Armen in der Not,
gleich wie der treue Zebaoth.
am Sabbath heilt die Kranken.
2) Er fraget hier: ist es auch recht
an einem Sabbath heilen?
Wird das Gesetz dadurch geschwächt?
Sagt her von beiden Teilen,
du stolze Pharisäer-Rott',
ihr Schriftgelehrten hat es Gott
in seinem Wort verboten?
3) Darauf sagt keiner nicht ein Wort,
sie schwiegen sämtlich stille.
Hernach fährt Jesus weiter fort
und spricht: Hört, wenn euch fiele
in Brunn' ein Esel oder Rind,
ob ihr am Sabbath nicht geschwind
das Tier heraus werd' zeihen?
4) Sie konnten ihm auf diese Frag'
auch keine Antwort geben,
der Herr, der selbst den Sanbbath-Tag
verordnet, der das Leben,
der Weg, die Wahrheit selber ist,
der treue Lehrer Jesus Christ,
will sie noch weiter lehren:
5) Als sie erwählten, oben an
am Tische sich zu setzen,
bracht er ein Gleichnis auf die Bahn,
wenn du (dich zu ergötzen)
geladen wirst zum Hochzeitsmahl,
so sollst du in der Gäste Zahl
die Oberstell' nicht nehmen.
6) Denn welcher selbst erhebet sich,
derselbe wird bald werden
erniedriget. Drum prüfe dich,
der du bist Staub auf Erden.
Der Würmer Speis im Erdenschoß,
bedenke dies, du Erdenklos,
was willst du dich erheben?
7) Du bist gar nichts, mit einem Wort,
der du dich so aufblähest,
eh' man's vermeint, so musst du fort,
schau zu, dass du bestehest
einmal vor Christi Richterthron,
demüt'ge dich wie Gottes Sohn,
wie dir ist vorgeschrieben.
8) Ach, liebster Jesu, lasse mich
ja hier demütig leben,
von Grund der Seelen bitt' ich dich,
du wollest dazu geben
mir deine Gnade auf der Welt,
damit ich in dem Himmelszelt
von dir erhöhet werde.