1) Als Josia den entweihten Bund
des Höchsten neu beschwor
und von allem Gräul der Heiden
reinigte des Tempels Chor,
ward ein Passahfest gehalten
ohne Wandel, ohne Fehl,
wie seit Samuel, dem Alten,
keines war in Israel.
2) Doch ein Größres sollte kommen,
als der rechte Josua,
Gottes Schwert zur Hand genommen
und die Zeit des Heils ersah.
Du, o Jesu, riefst die Deinen
in den wohlgeschmückten Saal,
dich mit ihnen zu vereinen
zu dem letzten Passahmahl.
3) Dort hast du vom alten Bunde
die Verhüllung weggetan,
und in der geweihten Stunde
fingst du die Erlösung an.
Und du zeigtest dich den Deinen
als das wahre Passah-Lamm
das nun soll der Welt erscheinen,
hoch erhöht am Kreuzesstamm.
4) Liebreich machtest du der Herde
deinen letzten Willen kund,
dass nun auf der ganzen Erde
gelten soll ein neuer Bund.
- Weil nun das Gesetz vollendet
und der alte Riss geheilt,
wird ein neuer Kelch gespendet
und ein neues Brot geteilt.
5) Moses hat das Brot gewonnen,
das nur ird'schen Hunger stillt,
schlug aus hartem Stein den Bronnen,
der nicht in das Leben quillt.
Wohl ward einst vom Passahblute
der Verderber abgelenkt, -
doch des Cherubs Flammenrute
hat sich nicht davor gesenkt! -
6) Jesu, du hast uns versprochen
das gelobte Himmelsgut:
deinen Leib, für uns gebrochen,
dein für uns vergossnes Blut.
Du willst uns ein Manna geben,
das auch unsern Leib verklärt.
Deine Quelle bricht ins Leben,
das durch Ewigkeiten währt.
7) Sieht dann Gottes starker Engel
unser Herz, von Angst bedrängt,
voller Schuld und voller Mängel,
doch von diesem Blut besprengt,
dann verbirgt er seine Flamme,
die er wider uns gekehrt
und er bringt uns zu dem Lamme
mit gesenktem Racheschwert.
8) Hochgelobt sei diese Spende!
Hochgepriesen sei dies Mahl
und gesegnet seid ihr Hände,
denen es der Herr befahl,
- Und ihr Lippen, die ihr betet
mit ihm noch den Lobgesang
und ihr Füße, die ihr tretet
mit ihm auf den Leidensgang.
9) Jesu, mach im neuen Bunde
auch mein Herz des Heils gewiss.
Sprich mit deinem sanften Munde
auch zu mir: 'Nimm hin und iss!'
führe mich zu deinem Tische,
wo wir alle werden satt,
dass sich dieses Herz erfrische,
das so lang gedürstet hat!
10) Wie dein Volk vom Passahmahle
vormals in die Wüste schritt:
gib auch mir im Erdentale
stets das Brot der Gnade mit!
Wer, o Jesu, deine Speise
als ein Gläubiger genießt,
den führt sicher seine Reise
in das Land, wo Honig fließt.