1) Allmächtiger und starker Gott,
du hocherhabner Zebaoth,
jetzt haben wir gehöret an
mit Zittern, was dein' Allmacht kann.
2) Wir loben, preisen, fürchten dich,
die wir gleich jetzt so grausamlich
erschrocken deine Macht gesehn,
vor welcher niemand kann bestehn.
3) O großer Gott, wir danken dir,
dass wir, vor Furcht erstarret schier,
geprüfet doch zu dieser Frist,
dass du noch unser Vater bist.
4) Du hast erhöret in der Not
dein Volk, das schier vor Schrecken tot,
und uns in dieser schweren Zeit
erwiesen viel Barmherzigkeit.
5) Ach Herr, wenn Trübsal kommt herbei
und du vernimmst ein Angstgeschrei,
wenn wir vor Zagen werden bleich,
so bist du ja von Liebe reich.
6) Du gibst auf alles fleißig Acht,
hast diese Stund an uns gedacht
wie an den Noah in der Flut,
dem du gefristet Leib und Gut.
7) Du hast uns, Herr, in dieser Not
bewahrt vor einem schnellen Tod,
gleich wie du dort der Jünger Schar
erhieltest in des Meers Gefahr.
8) Es hat uns weder Feu'r noch Hitz
noch Donner noch ein starker Blitz
noch auch der Hagel in der Bahn
des Ungewitters Leid getan.
9) Was du verheißen vor der Zeit,
dass uns der Flammen Grausamkeit
im wenigsten nicht schaden soll,
ist nun erfüllet recht und wohl.
10) Du hast verhütet Feu'r und Brand,
dazu mit deiner Gnadenhand
gehalten mich auf mein Begehr
wie dort Sankt Peter in dem Meer.
11) Dein' Hand und Schatten hat bedeckt
uns, die wir waren sehr erschreckt:
du hast beschirmet unsern Leib,
auch Haus und Hof, Gut, Kind und Weib.
12) Dem Satan hieltest du zu Trutz',
o großer Gott, uns starken Schutz,
ja stundest bei uns in Gefahr,
bis dass dein Zorn vorüber war.
13) Du hast dein freundlichs Angesicht
in dieser Not verborgen nicht.
Du hast erwiesen in der Tat,
dass deine Treu kein Ende hat.
14) Für solche Wohltat danken wir
aus reinem Herzen billig dir,
ja geben dir mit höchstem Fleiß'
in dieser Stunde Lob und Preis.
15) Und ob's gleich wenig nützen kann,
so nimm doch unser Opfer an,
das auf dem Altar Jesu Christ
im Glauben dir gewidmet ist.
16) Verleih uns Gnad, o du mein Licht,
dass nimmer wir vergessen nicht
der Wohltat, die dein Hilf' und Hand
an uns, dein armes Volk, gewandt.
17) Hilf, dass es uns zur Buße treib'
und Frömmigkeit nicht außen bleib',
auf dass, wenn plötzlich bricht herein
dein Tag, wir ja nicht sicher sein.
18) O süßer Jesu, mach' uns fromm.
O du mein liebster Heiland, komm':
ich wart auf dich mit höchstem Fleiß'
und opfre dir Lob, Ehr' und Preis'.
Lob- und Danklied, welches nach geendigtem starken Donnerwetter, oder wenn sonst ein heftiges Ungewitter ohne Schaden ist vorübergangen