Alles ändert auf der Welt    

1) Alles ändert auf der Welt
nach der Macht verborgner Schlüsse,
nur Geduld besteht und hält
auch im tiefsten Unglücksrisse.
Reicht nun sie mir Stab und Licht,
o, so fällt mein Glücke nicht.

2) Stürme sind zur See gemein,
in dem Leben muss man leiden,
niemand ist so hoch und klein,
alle Fehler zu vermeiden,
keiner kann auch durch sein Flehn
lauter helle Wolken sehn.

3) Und daher ist's blind und toll,
Gottes Ordnung zu bedauern.
Ist ihr Weg uns dornenvoll,
nimmt man doch nicht Trost vom Trauern.
Gram und selbst gemachter Tort
eilt mit uns in' Abgrund fort.

4) Bricht ein Hauskreuz in das Herz
oder flicht der Feind uns Stricke,
hat die Missgunst ihren Scherz,
redet falscher Freunde Tücke,
eitler Kummer immerhin!
Nichts bewegt den festen Sinn.

5) Es entspringt der Heldenmut
von dem redlichen Gewissen,
ohne welches Geist und Blut
niemals wahre Ruh' genießen.
Bei dem stärksten Hagelschnein
erntet Unschuld Rosen ein.

6) Unsers Leidens Kampf und Joch
krönt die Hoffnung jenes Lebens,
harte Stürme treffen doch
edle Seelen nur vergebens.
Lustig hier und selig dort:
treuer Himmel, halt dein Wort!

Tort = Qual

Text:
Melodie: Jesus lebt, mit ihm auch ich