1) Adam hat uns ganz verderbet,
Sünd' und Tod auf uns geerbt,
verändert Natur und Wesen,
dass wir nicht möchten genesen.
2) Wir waren Sünder geboren,
all unser Tun war verloren,
der Höllen Pein hat' uns alle
gewaltiglich überfallen.
3) Gott ließ sich unser erbarmen,
sendet sein'n Sohn zu uns Armen,
dass er unser Menschheit annehm',
darinnen uns zu Hilfe käm'.
4) Der Sohn tät, was der Vater wollt,
dass er bezahlet unser' Schuld,
nahm an sich menschliche Schwachheit,
ohn' Versehrung seiner Gottheit.
5) Vom Heiligen Geist empfangen
ward er, neun Monat vergangen,
von Maria Mensch geboren,
dir ihr' Zucht nie hat verloren.
6) Von Kindheit an bis an sein End'
versucht er wohl unser Elend,
bis er auch von unsers wegen
sein Haupt nicht hätte zu legen.
7) So lang er hier auf Erden war,
länger denn dreiunddreißig Jahr',
leid er viel Not und Dürftigkeit
von wegen unsrer Seligkeit.
8) Wer kann's dem Vater verdanken,
der uns Verwundten und Kranken
gesandt hat den Samaritan,
der unser Seelen heilen kann.
9) Denn nicht unser Gerechtigkeit
sondern seine Barmherzigkeit
hat ihn zu diesem gezwungen
und Christum zu uns gedrungen.
10) O süßer Heiland Jesu Christ,
weil du heilig empfangen bist,
und in der Unschuld geboren,
welch' uns Adam hat' verloren:
11) Du wollest deine Heiligkeit,
dein' Unschuld und Gerechtigkeit
genädiglich mit uns teilen,
dadurch unser Siechtum heilen.
12) Durch deines Glaubens Gemeinschaft
wiederstatten Gottes Kindschaft
und mit deiner Gnad und Wahrheit
helfen zur ewigen Klarheit.