Ach wie erschrickt die böse Welt    

1) Ach wie erschrickt die böse Welt
vor Gottes Freund und Kindern!
Wie wird ihr Angesicht verstellt,
wenn sie nicht kann verhindern,
dass sie im Glauben fahren fort,
des Herren Werk an allen Ort
zu treiben und zu bauen.

2) Herodes und Jerusalem
erschrecken, wenn sie hören,
dass Jesus ist zu Bethlehem
geboren, da ihr Lehren
doch zeiget aus der Schrift davon,
dass hier des Allerhöchsten Sohn
geboren sollte werden.

3) Sie wissen dieses aus dem Wort
Herodes anzupreisen,
doch gehen sie nicht an den Ort,
den sie doch selbst anweisen.
So geht es noch, wie mancher weiß,
des Herren Wahrheit und Geheiß,
tut doch nicht nach dem Wissen.

4) Wer bleibet in Jerusalem,
in Stolz und Pracht des Lebens
und gehet nicht nach Bethlehem,
der sucht sein Heil vergebens.
Auch wer die Schrift von außen nennt
und tut nicht, was er wahr erkennt,
wird Jesum nimmer finden.

5) Die Weisen forschen so lang nach,
bis sie das Haus erblicken,
wo sie an der gesuchten Sach'
sich in der Tat erquicken.
Ach, dass wir möchten tun wie sie,
und sparen weder Zeit noch Müh',
bis wir das Heil gefunden.

6) Herodes fraget heimlich nach,
wann dieser Stern erschienen
und ob er's tate nur aus Rach',
so lässt er dazu dienen,
dass wir nur um des Sternen Schein,
der Jesu ist, bekümmert sein,
so lang wir forschen können.

7) Gold, Weihrauch, Myrrhen sei die Gab',
die wir zum Opfer bringen,
samt Seel' und Leib, als unser' Hab',
so wird es uns gelingen,
dass unser Fußfall Gott gefällt
und Jesus sich zu uns gesellt,
im Leben und im Sterben.

8) Herr Jesu, der du wunderbar
die Heiden hast gezogen,
gib, dass ich, wie die Heidenschar,
im Herzen werd' bewogen,
zu suchen dich und sonst nichts mehr,
zu deines Namens Preis und Ehr',
so lang ich leb' auf Erden.

9) Ja, preis, o werte Christenheit,
wie dir es jetzt gebühret,
dass Gott aus der Unwissenheit
die Heiden hat geführet.
Und denke, dass die Finsternis
ein böses Ende nehmen müss,
wenn man als Heiden lebet.

Text:
Melodie: Meine Zeit ist nun dahin