Ach, was soll ich Sünder machen    

1) Ach, was soll ich Sünder machen?
Ach was soll ich fangen an?
Mein Gewissen klagt mich an,
es beginnet aufzuwachen.
Dies ist meine Zuversicht:
meinen Jesum lass ich nicht.

2) Zwar es haben meine Sünden
meinen Jesum oft betrübt;
doch ich weiß, dass er mich liebt,
und er lässt sich gnädig finden.
Drum, ob mich die Sünd anficht:
meinen Jesum lass ich nicht.

3) Obgleich schweres Kreuz und Leiden,
so bei Christen oft entsteht,
mir sehr hart entgegengeht,
soll's mich doch von ihm nicht scheiden;
auf ihn ist mein Herz gericht:
meinen Jesum lass ich nicht.

4) Ich weiß wohl, dass unser Leben
nichts als nur ein Nebel ist,
denn wir hie zu aller Frist
mit dem Tode sind umgeben;
und wer weiß, was heut geschicht?
Meinen Jesum lass ich nicht.

5) Sterb ich bald, wird meine Seele
los der Welt Beschwerlichkeit;
ich ruh bis zur vollen Freud,
weiß, dass in des Grabes Höhle
Jesus bleibt mein helles Licht:
meinen Jesum lass ich nicht.

6) Durch ihn will ich wieder leben,
denn er wird zur rechten Zeit
wecken mich zur Seligkeit
und sie mir aus Gnaden geben.
Muss ich schon erst vors Gericht:
meinen Jesum lass ich nicht.

7) Du sollst mein, o Jesu, bleiben,
bis ich komme an den Ort,
welcher ist des Himmels Pfort,
und dann woll'st du einverleiben
meine Seele deinem Licht:
meinen Jesum lass ich nicht.

Text: (1661)
Melodie: (1663)