1) Ach was sind wir ohne Jesus?
Dürstig, jämmerlich und arm.
Ach was sind wir voller Elend.
Ach, Herr Jesu, dich erbarm!
Lass dich unsre Not bewegen,
die wir dir vor Augen legen.
2) Wir sind nichts ohn' dich, Herr Jesu,
hier ist lauter Finsternis.
Dazu quälet uns gar heftig
der vergif'te Schlangenbiss.
Dieses Gift steigt zu dem Herzen
und verursacht stete Schmerzen.
3) Ach ohn' dich, getreuer Jesu,
schreckt der Teufel und die Höll,
die Verdammnis macht mich zittern,
da ich steh auf dieser Stell.
Mein Gewissen ist erwachet,
und der Abgrund flammt und krachet.
4) Ohne dich, herzliebster Jesu,
kommt man nicht durch diese Welt.
Sie hat fast auf allen Wegen
unsern Füßen Netz' gestellt,
sie kann trotzen, sie kann heucheln
und hält uns mit ihrem Schmeicheln.
5) Ach wie kraftlos, Herzensjesu,
richten sich die Kranken auf.
Unsre Macht ist lauter Ohnmacht
in dem müden Lebenslauf.
Denn man sieht uns, da wir wallen,
Öfters straucheln, oftmals fallen.
6) Darum stärk uns, liebster Jesu,
sei in Finsternis das Licht,
Öffne unsre Herzensaugen,
zeig dein freundlich Angesicht!
Spiel, o Sonn, mit Lebensblicken,
so wird sich das Herz erquicken.
7) Tritt den Satan, starker Jesu,
unter unsern schwachen Fuß,
komm zu deiner Braut gegangen,
gib ihr deinen Liebeskuss,
dass sie Himmelsfreud verspüre
und kein Leid sie mehr berühre.
8) Fass uns an, o süßer Jesu,
führ uns durch die Pilgerstraß,
dass wir auf den rechten Wegen
gehen fort ohn Unterlass.
Lass uns meiden alle Stricke
und nicht wieder sehn zurücke!
9) Lass den Geist der Kraft, Herr Jesu,
geben unserm Geiste Kraft,
dass wir brünstig dir nachwandeln
nach der Liebe Eigenschaft.
Ach Herr, mach uns selber tüchtig,
so ist unser Leben richtig.
10) Dann wird Lob und Dank, Herr Jesu,
schallen aus des Herzens Grund.
Dann wird alles jubilieren,
und dir singen Herz und Mund.
Dann wird auf der ganzen Erden
Jesus hoch gelobet werden.