Ach, wann werd ich dahin kommen    

1) Ach, wann werd ich dahin kommen,
dass ich Gottes Angesicht
schau, und was er hat den Frommen
in dem Himmel zugericht?

2) Wie nach einem Wasserbrunnen
ein Hirsch schreiet mit Begier,
also auch mit meiner Zungen
letzt, ich, o Herr Gott, zu dir.

3) Ihren Durst begehrt zu stillen
meine matte Seel' allhier,
aus dem Brunnen, der tut quellen
Lebenswasser für und für.

4) Ja, sie wünschet bald zu sehen
ihren Heiland, Jesum Christ.
Bald im Himmel einzugehen,
einzig ihr Verlangen ist.

5) Drum, o Gott, lass dahin kommen,
dass ich bald dein Angesicht
schau, und was du hast den Frommen
in dem Himmel zugericht.

6) Ich will mich so lang erquicken
hier mit Christi Leib und Blut
und voraus die Seufzer schicken,
Gott zu dir, mein höchstes Gut.

7) Kläfft mich an der Höllenrachen,
ohne Schaden geh ich hin,
wenig kann die Sünde machen,
weil ich Christi Eigen bin.

8) Muss ich auch mit Schmerzen wallen
durch das finstre Todestal.
Christus lässt mich doch nicht fallen,
bis hin in des Himmels Saal.

9) Also hab ich denn gewonnen,
in den Himmel geh ich ein,
leuchten werd ich gleich der Sonnen
und bei Christo ewig sein.

10) Komm herein, du hast gewonnen,
ruft mir selbst der Himmel zu
ich soll leuchten gleich der Sonnen,
in der süßen Himmels-Ruh.

Text:
Melodie: Sollt es gleich bisweilen scheinen