1) Ach, süße Stunde, brich doch an,
ich habe Lust zu scheiden,
dass ich bei Jesu leben kann
in jenen Himmelsfreuden.
Komm, sel'ger Tod und nimm mich hin!
Denn Sterben nur ist mein Gewinn.
2) Mein Herz verlacht die eitle Welt,
die vor dem Tode fliehet
und sich um irdisch' Gut und Geld
durch lange Jahr bemühet.
Mein Jesus ist mein Schatz allein
und da muss auch mein Herze sein.
3) Zwar in der Welt mag's auch geschehn,
mich Jesu zu vertrauen,
doch kann ihn nur der Glaube sehn:
ich werd ihn aber schauen
von Angesicht zu Angesicht,
wenn mir der Tod die Augen bricht.
4) Hier wird mir oft mein Wunsch gewährt,
ich finde manch' Vergnügen:
und was mein Herz zur Lust begehrt,
das muss sich auch wohl fügen:
doch wäre dies des Lebens Zweck,
Gott nähme mich davon nicht weg.
5) Was Gott tut, das ist wohl getan.
Gott ist ja selbst die Liebe,
der mir nichts Böses gönnen kann,
so glaub ich, dass ich bliebe
und stürbe wahrlich nimmermehr,
wofern der Tod was Böses wär.
6) Drum ist das meine schönste Lust,
stets an den Tod zu denken.
Mit ist im Glauben wohl bewusst,
was Jesus mir wird schenken,
sobald der Tod, mein Herzensfreund,
zur frohen Abfahrt mir erscheint.
7) Nun, schnöde Welt, zu guter Nacht!
Ich fliehe vom Verderben.
Mein Abschied ist in Gott gemacht.
Ich wünsche nur, zu sterben,
dass ich bei Jesu leben kann.
Ach, süße Stunde, brich doch an.