Ach, Menschenfreund, Herr Jesu Christ    

1) Ach, Menschenfreund, Herr Jesu Christ,
der du die Liebe selber bist
und nichts von Hass und Zorne weißt,
der du die Sanftmut selber heiß'st,
du rufest uns voll Liebe zu,
wir sollen heilig sein, wie du.

2) Wie ich getan, sprichst du, so liebt
die Feinde, welche euch betrübt.
Wünscht niemand Böses, fluchet nie
und wenn sie fluchen, segnet sie.
Seid denen, die euch hassen, gut.
Ertraget sie mit sanftem Mut.

3) Ach, gib mir Freundlichkeit und nimm
aus meinem Herzen Zorn und Grimm,
der bald die Liebe unterdrückt
und alle Glaubensfrucht erstickt.
Vertreibe du, nach deiner Huld,
aus meinem Geist die Ungeduld.

4) Regt sich der Rache schnöde Lust,
so tilge sie aus meiner Brust,
du höchste Liebe und verleih,
dass ich den Feinden gern verzeih.
Der folgt dir, der nie ihnen flucht,
auch niemals ihren Schaden sucht.

5) Gott schenkt, ob sie schon böse sein,
doch ihnen seinen Sonnenschein!
So lass auch meinen Segen ruhn
auf denen, die mir Böses tun.
Und präge mir's in meinen Sinn,
wie huldreich ich versöhnet bin.

6) Gib, dass ich immer hilfreich sei.
Selbst Feinde, wo ich kann, erfreu.
Gib Langmut, die ertragen kann,
was sie mir zum Verdruss getan.
Gib Huld, die Gegenhuld erweckt
und ihrer Fehler Menge deckt.

7) Herr, der du selbst die Herzen lenkst
und Wollen und Vollbringen schenkst,
o Vater, der du gnädig bist,
du Sohn der Liebe, Jesus Christ!
Du Geist des Friedens, höre mich!
So preis ich dort dich ewiglich.

Text:
Melodie: Vater unser im Himmelreich