1) Ach, Mensch, was willst du heben an,
dass du mich wollst aufgeben?
Hab ich dir doch kein Leid getan,
für dich versetzt mein Leben!
Wiewohl nun dies dein Vorhab ist,
und dich von mir zu scheiden lüst't,
so komm doch her,
und dicht nicht wehr!
Von dir sein ferr,
ist mein Beschwer,
dein Wiederkehr
mein' größtest' Ehr',
und dein vergess ich nimmermehr.
2) Nicht Ursach hast, aufz'geben mich,
das sollt' dich billig kränken.
Im Tauf hast hoch verschworen dich,
o Mensch, tu dran gedenken,
geh in dich selbst und wieder kehr,
und tu bei Leib dir kein Gefähr',
komm wieder her
nach meiner Lehr',
von dir sein ferr,
ist mein Beschwer,
dein Wiederkehr
mein' größtest' Ehr',
und dein vergess ich nimmermehr.
3) Ich wär so ringlich ausgeschütt',
tat ich dich säurlich freien.
Hüt dich vor so wankendem Tritt,
dich Torheit wird gereuen.
Die dein kalt' Herz an mir erzeigt.
Jedoch mein Lieb' sich zu dir neigt.
Komm wieder her,
ich lieb' dich sehr.
Von dir sein ferr,
ist mein Beschwer,
dein Wiederkehr
mein' größtest' Ehr',
und dein vergess ich nimmermehr.
4) Einmal sein wir zu Lieb' verpflicht't
hier und in jenem Leben.
Du weißt wohl, dich mein Wort bericht't,
hab dir mein Pfand drauf 'geben.
Ob du schon lassen musst davon,
ist doch bei mir der alte Ton:
komm wieder her,
sieh an mein' Zähr!
von dir sein ferr,
ist mein Beschwer,
dein Wiederkehr
mein' größtest' Ehr',
und dein vergess ich nimmermehr.
5) Ach, noch eins muss ich sagen dir,
du wollst daran gedenken:
wenn's Sterben Stund' wird kommen schier,
wohin willst du dich lenken?
Des G'wissens Zähn' ausbleiben nicht!
Noch will ich von dir scheiden nicht.
Komm wieder her,
dich nicht verzehr.
Von dir sein ferr,
ist mein Beschwer,
dein Wiederkehr
mein' größtest' Ehr',
und dein vergess ich nimmermehr.