1) Ach Herr, wie sind der Feind so viel,
die mich ohn' Ziel
täglich mit List umgeben?
Und lassen sich nicht g'nügen dran,
woll'n auch fortan
nach meiner Seelen streben.
Sagen ohn' Scheu,
es sei kein Treu'
noch Heil bei Gott,
dass er in Not
sie könn' und mög' erretten.
2) Du aber bist mein Schild, o Herr,
den ich fürkehr,
wenn ihre Pfeil tun fliegen
und in mich dringen mit Gewalt,
damit ich bald
mög fall'n und unterliegen.
Da wend't sich's Spiel,
dass du in Eil'
mein Haupt aufrichst,
ihr'n Rat zernichst
und mich zu Ehr'n tust setzen.
3) Das macht, dass ich in meiner Not
zu dir, o Gott,
mein Stimm' tu stets erheben.
Und du von dei'm heiligen Berg,
mein Schild und Stärk'
mein Schreien hörst gar eben.
In diesem Tal
g'schicht überall
kein Ding so klein
den Dieners dein,
das dir sollt sein verborgen.
4) Ob schon viel' hundertausend Mann,
wohl angetan,
ein' Wagenburg tun schlagen
und mich belagern zörniglich,
acht' ich's doch nicht,
lass mir kein' Furcht einjagen.
Ich lieg' und schlaf
ohn' Ungemach,
steh wieder uf
zu mein'm Beruf.
Denn du tust mich erhalten.
5) Auf Herr, auf Herr, hilf mir, mein Gott,
denn es ist Not,
schau, wie der Feind sich brüstet.
Du aber machst durch deine Hand
die bald zu Schand,
wenn dein Zorn nun entrüstet.
Du gibst ihn gleich
ein' Backenstreich,
ihr' scharfe Zähn'
wirst du auch schön
wie ein' Scherben zerschmettern.
6) Also findt man bei dir, o Herr,
stets immermehr
Rat, Hilf' und Trost in Nöten.
Und hilfet nichts, ob schon der Feind
gewaltig scheint,
als wollt er mich gar töten.
Denn du gibst Seg'n
in allen Weg'n
den Christen dein,
die nur allein
von Herzen auf dich trauen.