Ach Herr, wie mich nach dir verlangt    

1) Ach Herr, wie mich nach dir verlangt,
mein Herz in Angst und Unruh bangt,
nach Gnad' und Friede schmachtet!
Das weiß nur deine Lieb' allein,
da du für mich in Todes-Pein,
Lamm Gottes, wardst geschlachtet.
Gnädig tätig
dein Erbarmen
fasst mich Armen,
mich zu lösen
aus der Macht und Nacht des Bösen.

2) O Jesu, wie du mich geliebt,
und dich für mich zum Tod betrübt.
Gedenk ich oft mit Tränen!
Dein heilig-teures Gnadenmahl
still meiner Seele Leid und Qual,
stärk meiner Liebe Sehnen!
Schmerzlich herzlich
muss Verlangen
dich umfangen,
dich genießen,
sich in deine Lieb' ergießen.

3) Dein Tod hat mich mit Gott versöhnt,
dies Wort vom Kreuz zum Herzen tönt,
worin der Glaube trauet.
Die Gnadenzeichen stehn bereit,
die Siegel der Gerechtigkeit
mein Gott mit Freude schauet.
Gläubig bleib ich
rein von Sünden,
heil verkünden
Jesu Wunden!
Ruh' und Trost zu allen Stunden.

4) Kein Todesstachel, kein Gericht
raubt mir des Glaubens Zuversicht,
wenn mich dein Mahl erfreuet.
Dein Leib geopfert in dem Tod,
der ist mein himmlisch' Lebensbrot,
das Geist und Herz erneuet.
Leidvoll freudvoll
kommt und nahet,
und empfahet:
Herr, dein Leben,
mein Gemüt, in dir zu weben!

5) Den Kelch des Friedens reichst du mir,
nimm ihn, und trink, zum Heile dir,
mein Blut im neuen Bunde!
O Herr, dies heilsam teure Gut
gießt mir die süße Gnadenflut
tief in des Herzens Grunde.
Köstlich tröstlich
füllt Erquickung
und Entzückung
Herz und Sinne,
das dein Friede mich gewinne!

Text:
Melodie: Wie schön leuchtet der Morgenstern