Ach Herr, mich armen Sünder    

1) Ach Herr, mich armen Sünder
straf nicht in deinem Zorn,
dein ernsten Grimm doch linder,
sonst ists mit mir verloren.
Ach Herr, wollst mir vergeben
mein Sünd und gnädlich sein,
dass ich mag ewig leben,
entfliehn der Höllenpein.

2) Heil du mich, lieber Herre,
denn ich bin krank und schwach,
mein Herz, verwundet sehre,
leidet groß ungemach,
mein Gbeine sind erschrocken,
mir ist sehr angst und bang,
mein Seel ist auch erschrocken.
Ach du Herr, wie so lang!

3) Herr, tröst mir mein Gemüte,
mein Seel rett, lieber Gott,
von wegen deiner Güte
hilf mir aus aller Not.
Im Tod, da ists ganz stille,
da denkst man deiner nicht;
wer will doch in der Hölle
dir danken ewiglich.

4) Ich bin von Seufzen müde,
hab weder Kraft noch Macht,
in großem Schweiß ich liege
durchaus die ganze Nacht.
mein Lager naß von Thränen,
mein Gstalt vor Trauern alt,
zu Tod ich mich fast gräme,
die Angst ist mannigfalt.

5) Nun weicht, ihr übelthäter,
mir ist geholfen schon.
Der Herr ist mein Erretter,
er nimmt mein Flehen an,
er hört meins Weinens Stimme,
es müssen falln geschwind
all sein und meine Feinde
und schändlich kommen um.

6) Ehr sei ins Himmels Throne
mit hohem Ruhm und Preis
dem Vater und dem Sohne
und auch zu gleicher Weis
dem Heilgen Geist mit Ehren
in alle Ewigkeit,
der woll uns alln bescheren
die ewge Seligkeit.

Text: (1597)
Melodie: (1724)
Info: https://de.wikipedia.org/wiki/Ach_Herr,_mich_armen_Sünder