Ach Gott, im Wesen ein    

1) Ach Gott, im Wesen ein,
gedrittet in Personen,
die Erbschuld drücket mich,
der wollest du verschonen,
hat doch dein Sohn, mein Gott,
und Bruder mich bedacht,
und mir Gerechtigkeit
des Glaubens wieder bracht.

2) Behalte mir dein Wort
und Sakrament ans Ende,
unnütze sind doch nur
die Werke meiner Hände,
erhalte deine Kirch'
und wehr' des Satans Macht,
hilf, dass mir schade nicht
untreuer Hirten Wacht.

3) Christgläubig lass mich auch
der Taufe stets gedenken,
und durch dein Leib und Blut
dir ganz und gar einsenken,
zwar ich bekenne dir
viel Sünd' und Missetat,
doch weil ich Buße tu,
schaffst du mir Hilf' und Rat.

4) Die Sakrament' will ich
mit Glaubens-Eifer fassen,
mich auf der Priester Amt,
die du beriefst, verlassen.
Ich halt es nicht mit dem,
der Kirchenordnung bricht,
und seiner Obrigkeit,
die christlich, widerspricht.

5) Ein Tag und Christus ist
zum Weltgericht erkoren,
des Willens Freiheit ist
zur Gottesfurcht verloren,
der Teufel, Welt und Fleisch
der Sünden Ursach' sein,
der Glaube bringet mir
die Seligkeit allein.

6) Vor Dienst der Heiligen
mich, treuer Gott, behüte,
den Raub des Kelches du
dem Antichrist verbiete,
den Ehestand erhalt
in seiner Würd' und Ehr',
des Papstes Greuel-Mess
in deiner Kirchen wehr.

7) Gedenk der Sünden nicht,
die ich nicht kann erzählen,
es hilft ja nicht dafür
viel Fasten, Speisewählen,
kein Mönch- und Nonnenstand
macht meine Krümme gleich,
kein Bischofsschwert, du Herr,
gibst mir das Himmelreich.

Text:
Melodie: O Gott, du frommer Gott