1) Ach, es kostet wahrlich Mühe!
Wer es redlich mit sich meint,
dass er dieser Welt entfliehe,
die nicht freuet, wie sie scheint.
Wer auf Gottes Stimme hört,
und in sich zurücke kehrt,
fühlet in sich ein Verlangen
Gottes Frieden zu empfangen.
2) Dies Verlangen, Gott zu finden,
das die Seele ganz entzückt,
zeiget wie die Last der Sünden
uns so tief zu Boden drückt.
Weisheit, Christ! gehört dazu
nur der Seele wahre Ruh',
von der Welt und ihren Freuden
Überlegt zu unterscheiden.
3) Viele, die in jenes Leben
auch sich wünschen, scheuen doch
jedes ernstliche Bestreben,
jede Selbstverleugnung noch,
ihnen scheint der Kampf zu groß,
und die Tugend freudenlos.
Hier so vielem zu entsagen,
hier so manches zu ertragen.
4) Ob dich wenige begleiten,
säume du mein Geist dich nicht!
Musst du auch mit Sünden streiten,
Überwinden lass dich nicht.
Scheint der Weg auch unbesucht,
o, wie Herrlich ist die Frucht,
die nach vielen Hindernissen
wir am Ziele doch genießen.
5) Schau, der Weg ist doch bertreten,
kommt er noch so steil dir vor.
Ging doch einst durch Kampf und Beten
auf ihm, Jesus, auch empor.
O, da wies er dir den Pfad,
den dein Fuß zu wandeln hat.
Geh durch Wohltun und durch Leiden
auch hinauf, und ernte Freuden.
6) Glaub es, ohne Last auf Erden
würde dich dein Lauf nicht freun,
jeder Wechsel voll Beschwerden
bringt erst Seligkeit darein.
Und je größer die Gefahr,
die Versuchung stärker war,
desto süßer wird dich's laben,
dennoch wohl gesiegt zu haben.
7) Droben wird die Stadt dich freuen,
wo kein Schmerz dich mehr betrübt.
Ach, wo Jesus keinen Treuen,
Ewigkeit zum Lohne gibt.
Sei getreu bis in den Tod,
weißt du nicht? Dort lebt dein Gott!
Der die kleinste Tat bemerket,
der dich stets im Guten stärket.
8) Und, was kann dir schädlich dünken,
Seele, die auf Gott gehofft.
Fallen, aufstehn, wieder sinken,
wieder aufstehn wirst du oft.
Gehe froh durch manchen Streit,
hin zu jener Ewigkeit.
Geh und kämpfe, bete, leide,
und genieß des Herren Freude.