1) Ach bittersüßes Kreuze,
sei mir von Gott willkomm'.
Geht schon mein Fleisch beiseite,
mein Geist erfreut sich schon.
Du bringst mir traurig Freude,
du bringst mir fröhlichs Leid.
Mein Seel' in Gott sich weide,
mein Leib hör harten B'scheid.
2) Mein Kreuz, richt aus den Willen
des, der dich hat gesandt,
tu mich mit Schmerz anfüllen,
doch sei mein treulich' Pfand.
Denn wen du tust verwunden,
der wird gewiss gesund.
Wen du drückst, wird entbunden,
dein Striemen heil'n zur Stund'.
3) Bleib, Kreuz, so lang Gott heißet,
der weiß die rechte Zeit.
Denn der für mich geschweißet,
trägt mit mir an der Seit.
Der wird die Last mir ringern,
kürzen die lange Weil:
das End' zeigt er mit Fingern,
darum zur Ruh ich eil'.
4) Gib mir, o Kreuz, den Lohne,
wie ich wohl hab verschuldt,
damit mein Gott mein' schone
und trag mich mit Geduld
durch seines Sohnes Leiden,
reicht mir sein starke Hand,
dass ich das Bös' mög' meiden,
hält mich in gutem Stand.
5) Press aus, mein Kreuz, mein Safte,
drück aus mein Adamsblut,
das mich stärk' Christi Kräfte
und tränk sein's Geistes Mut,
damit ich mög' verlassen
mich selbst mit Haut und Bein,
mein' Herren Jesum fassen,
ewig sein eigen sein.