Abend ward, bald kommt die Nacht

In seiner sperrigen Sprache drückt der deutsche Dichter Rudolf Alexander Schröder Gedanken aus, die traditionell zum Abendgebet gehören. Im Zentrum steht die Bitte um Schutz, und durch die kunstvollen Sätze schimmert, dass dieses Gebet aus Unruhe und Bedrohung heraus spricht. Eigenartig schlicht und fast zu harmlos wirkt dazu die Melodie, die in der Art eines kindertümlichen Volksliedes gestaltet ist. (Andreas Marti)

Text-Erklärung:

Bei diesem Lied geht es um die nächtliche Ruhe und den Schutz, den der Glaube an Jesus Christus bietet. Es thematisiert sowohl das oberflächliche Schließen der Augen der Welt als auch die tiefe, innere Wachsamkeit, die der Glaube schafft.

1. Strophe: In der ersten Strophe wird die Abenddämmerung beschrieben, die auf die Nacht hinweist. Die Welt legt sich zur Ruhe, im Wissen um die Wacht, die über sie bestellt ist. Dies vermittelt ein Gefühl von Schutz und Geborgenheit in der Dunkelheit, als ob eine höhere Macht über die Welt wacht.

2. Strophe: Hier wird angedeutet, dass es jemanden gibt, der allein für das Wohl all seiner Geschöpfe sorgt. Diese Figur trägt die Lasten der Menschen und lässt niemanden zurückgelassen oder einsam, egal ob es Nacht oder Tag ist. Es wird auf die bedingungslose Fürsorge und die ständige Präsenz Gottes hingewiesen.

3. Strophe: In der dritten Strophe spricht der Sänger direkt zu Jesus und bittet ihn, bei seinem Ruhen zu bleiben. Es ist ein Ausdruck von inniger Anrufung und Vertrauen, in dem das Bedürfnis nach Nähe und Unterstützung zum Ausdruck kommt. Es wird deutlich, dass der Glaube Trost und Sicherheit in Zeiten der Unsicherheit gibt.

4. Strophe: Diese Strophe beschreibt das innere Bedürfnis, dass Jesus die Herzen still macht. Hier wird betont, dass die Herzen oft verwirrt oder unschlüssig sind, bevor sie sich Gott vollkommen anvertrauen. Dies zeigt den inneren Kampf und die Sehnsucht nach Klarheit und Frieden, den der Glaube bringen kann.

5. Strophe: Abschließend wird geäußert, dass der Blick und der Trost Jesu eine gute Nacht und einen guten Morgengruß versprechen. Das Vertrauen in die Gegenwart Jesu gibt dem Gläubigen Sicherheit, dass nach der Dunkelheit auch wieder Licht und Hoffnung kommt. Es ist ein schöner Ausdruck von Zuversicht.

Zusammenfassung: Das Lied thematisiert die Sicherheit und den Trost, den der Glaube an Jesus Christus in der Dunkelheit einer Nacht bietet. Es beschreibt die Wachsamkeit Gottes für seine Schöpfung, die innere Ruhe, die der Glaube stiftet, und das Vertrauen, dass sowohl in dunklen als auch in lichten Zeiten Jesus an der Seite des Gläubigen steht. Letztlich drückt es eine tiefe Sehnsucht nach Nähe zu Gott und den Frieden aus, den er bringt.