Zerschmettert ist die alte Leier
Heinrich Heine (1797-1856) schrieb 1851: "Seit ich selbst der Barmherzigkeit Gottes bedürftig bin, habe ich allen meinen Feinden Amnestie erteilt... Gedichte, die nur halbwegs Anzüglichkeiten gegen den lieben Gott selbst enthielten, habe ich in ängstlichem Eifer den Flammen überliefert. Es ist besser, dass die Verse brennen, als der Versifix (Versemacher)."
Folgendes Gedicht wird ihm zugeschrieben:
"Zerschlagen ist die alte Leier
am Felsen, welcher Christus heißt.
Die Leier, die zur bösen Feier
bewegt ward von dem bösen Geist,
die Leier, die zum Aufruhr klang,
die Zweifel, Spott und Abfall sang.
O Herr, o Herr, ich knie nieder,
vergib, vergib mir meine Lieder. ...
Zerschmettert ist die alte Leier
am Felsen, welcher Christus heißt.
Die Leier, die zur bösen Feier
bewegt ward von dem bösen Geist.
Ach, schenk mir eine, neu und mild,
von heil'gem Friedensklang erfüllt,
o, neige segnend dich hernieder
und gib mir neue, neue Lieder!"
© Alle Rechte vorbehalten