Zeppelin: Ist das nicht zu viel Ehre für mich?

Zu seinem 70. Geburtstag überbrachten dem Grafen Zeppelin am 18. Juli 1908 mehr als 700 Studenten und Professoren der heimatlichen Universität Tübingen, die mit einem Sonderzug nach Friedrichshafen gefahren waren, das Diplom eines Ehrendoktors. Der bescheidene Mann dankte ergriffen für die Ehrungen, betonte aber immer wieder, dass sein Verdienst zu hoch eingeschätzt werde und dass er nur als Werkzeug Gottes blind ausgeführt habe, was Gott ihm aufgetragen. "Gott ist der Künstler und ich bin sein Werkzeug", sagte einmal der bescheidene Graf. Als Zeppelin am Geburtstagsabend tief ergriffen über all der Liebe, die ihm entgegenschlug, zu seiner Schwester sagte: "Ist das nicht zu viel Ehre für mich?", antwortete diese: "Nimm das ruhig aus Gottes Hand, für die nötigen Demütigungen wird er schon sorgen." - Vier Wochen später kam der Tag von Echterdingen (siehe Bsp. 00083).

Quelle: Er ist unser Leben: Beispiel- und Stoffsammlung für die Verkündigung, Martin Haug, 1941, Beispiel 626.
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