Wovor Angst?
Anfang 1935 wurde in China ein junges Missionsehepaar von Kommunisten erschossen. Der Vater des ermordeten Missionars bekam gleichzeitig mit der telegraphischen Todesnachricht einen Brief seines Sohnes, der folgendes Gedicht enthielt:
Angst - wovor Angst?
Angst davor, dass der Geist erlöst und frei
von Not im vollkommenen Frieden sei?
Davor, dass der Kampf und die Spannung endet,
dass Gott mit einem Ruck alles wendet?
Davor hättest du Angst?
Angst - wovor Angst?
Dass du des Heilandes Angesicht siehst?
Dass froh Sein "Willkommen daheim" dich grüßt?
Angst, dass Seiner Wunden herrlicher Schein dir
schenkt ein ew'ges Begnadigtsein?
Davor hättest du Angst?
Angst - wovor Angst?
Ein Blitz - ein Schuss - das Herz dir
bricht - dunkel - im Himmel - lauter Licht!
Im Leben und Sterben mit ihm verbunden als einer,
der Teil hat an Seinen Wunden.
Davor hättest du Angst?
Angst - wovor Angst?
Davor, dass dein Tod erringt einen Sieg,
der dir im Leben nur Sehnsucht blieb?
Mit Blut getauft einen steinigen Ort,
dass blühende Ernte hervorbricht dort?
Davor hättest du Angst?
Es ist wunderbar, wie Gott die Seinen vorbereitet. Der Missionar wusste nichts von Seinem nahen Ende. Aber ehe der Schuss fiel, war ihm die Angst genommen.
Aus: "Evang. Weg".
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