Wo findet die Seele die Heimat, die Ruh?

Im Eingang seiner Bekenntnisse schreibt Augustin, der selbst lange Jahre die Erfüllung seiner Sehnsüchte an falschen Orten suchte, das berühmt gewordene Wort: "Herr, du hast uns zu dir hin geschaffen und ruhelos ist unsere Seele, bis dass sie Ruhe findet in dir."
H. Taylor, der große Chinamissionar, durfte erst 20 Jahre nach seiner Bekehrung in diese Ruhe des Glaubens eingehen. Bis dahin hatte er in eigener Kraft um die beständige Gemeinschaft mit Gott gerungen; jetzt wurde ihm durch den Brief eines Freundes klar, dass Glauben nicht eigenes Mühen, sondern das Ruhen in Gottes Treue bedeute. Er schreibt: "Wie ich das las, sah und verstand ich alles. Wenn wir nicht glauben, so bleibt er doch treu. Ich sah auf Jesus und erkannte (und wie ich das erkannte, flutete die Freude in mein Herz), dass er gesagt hat: Ich will dich nie verlassen! Da ist Ruhe, dachte ich. Ich habe umsonst darum gerungen, in ihm zu ruhen. Ich will nicht mehr ringen. Hat er nicht versprochen, in mir zu bleiben, mich nie zu verlassen?" Damit war Taylor erst ganz der Mann geworden, den das große Werk der China Innlandmission brauchte. 

Quelle: Er ist unser Leben: Beispiel- und Stoffsammlung für die Verkündigung, Martin Haug, 1941, Beispiel 1973
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