Wirf das alte Kleid weg!
Ein Indianer und ein Weißer kamen durch eine Predigt zur Erkenntnis ihrer Sünden. Der Indianer hatte bald die Gnade Gottes in Jesus gläubig ergriffen, und Freude und Frieden kehrten in sein Herz ein; aber der Weiße konnte lange Zeit diese Gnade nicht erfassen. Große Angst und Sorgen drückten ihn nieder. Da begegnete er seinem roten Freunde und fragte ihn:
"Wie kommt es, dass ich so lange unter dem Druck meines Herzens hingehen muss, während du so bald Trost erhieltest?"
"O, Bruder," erwiderte der Indianer, "ich will es dir sagen: Ein reicher Fürst kommt und will dir ein neues Kleid schenken. Aber du beschaust dein eigenes Kleid und sagst: "Ich weiß nicht, mein Kleid ist ja noch recht gut, ich glaube, es wird noch lange halten." Dann bietet er das neue Kleid mir an. Ich betrachte mein altes Wams und denke: "Das taugt nichts mehr!", werfe es gleich weg und nehme das neue Kleid an. So, Bruder, probierst du erst, ob deine eigene Gerechtigkeit nicht noch eine Zeit lang den Dienst tut; ich armer Indianer aber hatte keine. Darum war ich auch gleich so froh, als mir die Gerechtigkeit Christi geschenkt wurde."
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