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Wir haben diesen Bruder noch nicht genug geliebt.
Als Bodelschwingh einmal nach seiner Gewohnheit durch die Häuser schritt, die er aus Liebe für die Armen, Kranken und Alten erbaut hatte, gelangte er auch in einen Raum, in dem sich leicht erregbare Kranke aufhielten. In dem Augenblick, da er eintrat, kam ein Mann auf ihn zu und schlug ihm hart ins Gesicht.
Bodelschwingh, ein durchaus männlicher Charakter, blieb ohne das geringste Anzeichen der natürlichen Gegenwirkung. Er besaß vollkommene Gewalt über sich. Mit einem Blick des Erbarmens sah er einen Moment auf den grollenden Mann, dann sagte er, nachdem er sich zuvor den Pflegern zugewandt hatte: "Wir haben diesen Bruder noch nicht genug geliebt."
Quelle: Hört ein Gleichnis, Heinz Schäfer, Beispiel 420
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