Wir gehören nicht uns selbst
Neulich sah ich, wie Rohrleger Spitzeisen und Piken zur Arbeit benutzten. Sie hatten wohl eben geruht, aber gerade, als ich vorüberging, schlug die Uhr eins und der Vorarbeiter gab ein Signal, worauf jeder seine Pike und Schaufel nahm und jedem war es mit seiner Arbeit ernst. In der Nähe aber stand ein Bursche und rauchte seine Pfeife und dachte nicht daran, sich an der Arbeit zu beteiligen. Ihm war es ganz gleich, ob die Uhr eins oder sechs schlug. Woher kam das? Nun, es war sein eigener Herr, während die andern für einen bestimmte Zeit ihrem Meister angehörten und ihm verpflichtet waren. Wenn jemand von euch träge dastehenden Bekennern beweisen kann, dass es sich selber angehört, so habe ich ihm nichts weiter zu sagen. Ein Christ aber hat nicht das Recht, müßig und träge zu sein. Wir haben kein Recht, das, was der Herr teuer erkauft hat, brachliegen zu lassen oder zu vergeuden.
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